Zigarrenfabrik Neuhaus

 

Bahnhofanlage 36-38 Neuhaus Firmengebäude vor 1940

1886 gründete Caspar August Neuhaus das Unternehmen August Neuhaus & Cie mit dem Hauptbetrieb in der Friedrichstraße 36 in Schwetzingen. Die Tabakfertigung erfolgte in einer dezentralen Struktur, neben der Herstellung in einem Stammhaus wurden die Zigarren häufig in Heimarbeit gefertigt. Aufgrund schnell wachsender Produktionszahlen zog die Firma bereits 1891 in ein größeres Gebäude in der heutigen Bahnhofanlage und der damaligen Gustav-Hummel-Straße um. Die Beschäftigtenzahlen stiegen stetig, wobei der Großteil aus Frauen bestand. 1926 starb der Gründer und sein Sohn Dr. Alfred Hugo Neuhaus übernahm das Unternehmen. Da bereits 1893 ein erster Filialbetrieb in Wiesental und 1902 eine neue Zigarrenfabrik in Dresden entstand, erhöhten sich die Produktionszahlen bis auf über 100 Millionen Zigarren im Jahr 1936 mit über 1.500 Angestellten. Durch Bombenangriffe kam die Produktion 1945 für kurze Zeit zum Erliegen, mithilfe der beiden Söhne von Dr. Neuhaus, Alfred Hubertus und Peter Neuhaus, konnte sie aber rasch wieder aufgenommen werden. 1961 verstarb Dr. Hugo Neuhaus. Die Umsatzzahlen sanken seit 1973, 1976 erfolgte der Zusammenschluss des Werkes mit einer Firma in Witzenhausen zur Zigarren-Union-Betriebsgesellschaft und die Verlegung des Firmensitzes. 1986 schließlich wurde das Werk in Schwetzingen geschlossen, die Fabrikgebäude existieren nicht mehr.

Daniel Feldhoffer, Lukas Dietrich, Giuseppe Maragioglio, Alex Reimer, Calvin Merk