Das Deutsche Bahn-Ausbesserungswerk Schwetzingen

 

bundesbahnausbesserungswerk-1974

Die Eisenbahn war für die im 19. Jahrhundert beginnende Industrialisierung ein sehr wichtiger Faktor für den Transport von Waren. Da die Schienenfahrzeuge gewartet und repariert werden mussten, wurden die sogenannten Eisenbahn-Ausbesserungswerke eröffnet. Wegen der optimalen Lage zwischen den Großstädten Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe und damit dem Anschluss an die Rheintalbahn wurde das Ausbesserungswerk in Schwetzingen 1918 in Betrieb genommen. Auf dem Gelände entstanden zwei große Wagenrichthallen, mehrere Werkstätten inklusive einer eigenen Ausbildungswerkstatt und weitere Einrichtungen wie Schweißereien oder eine Werksfeuerwehr. Die Mitarbeiterzahlen im Werk variierten zwischen 350 und 1.200 Angestellten, somit galt das Ausbesserungswerk als einer der größten Arbeitgeber in Schwetzingen. Das Werk erfuhr während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen, wobei 22 Tote zu beklagen waren. Durch die Weiterentwicklung anderer Transportmittel verlor die Bahn in den 1970er Jahren drastisch an Aufträgen, dadurch mussten viele ältere Werke in Deutschland geschlossen werden, so auch das Werk in Schwetzingen 1989.  Die Nachnutzung ist noch nicht abschließend geklärt, weil einige der Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Auf dem nördlichen Teil des Geländes entstand 2013 ein Logistikzentrum des französischen Sportartikelherstellers Decathlon.

Nina Funk, Henrik Schmitz, Tobias Deubel, Lorenz Geier, Christian Meixner